Barbaraschule Ahlen – Ein Blick in die Vergangenheit

1913

Wegen der hohen Schulkinderanzahl der Kolonie der Zeche Westfalen wird an der Schachtstraße eine katholische Kolonieschule (heute: Diesterwegschule) errichtet. Im Ostflügel wurden die katholischen, im Westflügel die evangelischen Kolonieschüler unterrichtet.

1918

Herr Kötter leitet seit 1918 die katholische Kolonieschule und wird 1919 zum Rektor ernannt.

1922

Im Sommer 1922 bekommen die evangelische Kolonieschule und die katholische Kolonieschule neue Namen: Die evangelische Schule erhält den Namen Diesterwegschule und die katholische Schule heißt nun Josefschule.

1923

Die Diesterwegschule wird in eine weltliche Schule umgewandelt.
Am 1. Oktober 1923 zieht die Josefschule (heute: Barbaraschule) in das „Im Brunnenfeld“ neu erbaute Schulgebäude. Dieses Gebäude ist ausgestattet mit 15 Klassenräumen, einem Kinosaal und einem Zeichensaal. Außerdem sind in dem Gebäude eine Rektor- und eine Hausmeisterwohnung eingerichtet.

1924

Rektor Kötter wird zur Nordenschule (heute: Marienschule) versetzt und der Hauptlehrer Sprenger aus Dolberg wird zum Leiter der Josefschule und später zum Rektor ernannt.
Wegen der großen Bautätigkeit am Knüppelsberg steigt die Klassenzahl auf 17 Klassen an. Deshalb müssen der Kinosaal und der Zeichensaal als Klassenräume genutzt werden.

1930

Auf dem Grundstück der Josefschule wird eine Turnhalle erbaut, die von der Diesterwegschule mitbenutzt wird.

1933

Am 10.06.1933 werden die weltlichen Schulen aufgelöst und die Josefschule wird umbenannt in „Schule im Brunnenfeld“ oder kürzer „Brunnenfeldschule“.

1939

Als die Nationalsozialisten 1939 an die Macht kommen, wird mit Beginn des neuen Schuljahres die „Deutsche Schule“ eingeführt. Die Erziehung im Sinne der Nazis sieht vor, dass Schüler beider Konfessionen nun gemeinsam unterrichtet werden sollten.
Am 01.09.1939 beginnt der 2. Weltkrieg. Nur im Winter stehen Wagen der SS auf dem Schulhof.

1940

Mitte 1940 setzt der Kampf um England ein. Nun werden Beeinträchtigungen im Schulleben spürbar: Nachtflieger mit Bombenabwürfen stören den Schlaf der Schüler und sie können oft nicht pünktlich zur Schule kommen.
Die Sommerferien werden verlegt: Beginn: 29.06.1940 / Ende: 16.09.1940 – Erste Unterrichtskürzungen werden notwendig.
Ende 1940 gibt es verstärkt Fliegerangriffe; tagsüber noch nicht.

1941

Die Diesterwegschule wird in Horst-Wessel-Schule umbenannt.

1943

Im Jahr 1943 zieht das Militär in die Horst-Wessel-Schule ein. Der Unterricht wird gekürzt und ein Teil der Schüler wird in der Brunnenfeldschule unterrichtet.
Am 23.03.1944 gibt es um 11:00 Uhr einen schweren Luftangriff. Ein Bombenteppich vom östlichen Stadtrand beginnend wird über die Kolonie gelegt. Dadurch wird der rechte Flügel der Horst-Wessel-Schule (Diesterwegschule) zerstört und 14 Schüler kommen dabei ums Leben. Die Brunnenfeldschule hat nur Luftdruckschäden erlitten.

1944

Am 19.09.1944 gibt es einen erneuten Angriff mit Bomben, der sechs Kinderleben fordert. Die Angriffe nehmen auch am Tag zu und die Kinderlandverschickung setzt ein.
Am 13.10.1944 werden schließlich alle Ahlener Schulen geschlossen.

1945

In den letzten Kriegswochen wird die Brunnenfeldschule von der Todt-Gesellschaft belegt. Nach Kriegsschluss ist das Schulgebäude Lager der Russen und anschließend Durchschleusungslager für Flüchtlinge.
Am 10.10.1945 wird der Unterricht wieder aufgenommen. Die Horst-Wessel-Schule wird wieder umbenannt in Diesterwegschule und beide Schulen nutzten zum Unterrichten die halb zerstörte Diesterwegschule. Das Nazi-Schulsystem „Deutsche Schulen“ wird abgeschafft und im ganzen Kreis werden die Schulen wieder konfessionell eingerichtet.

1946 und 1947

Zu Beginn des Jahres 1946 muss wegen Mangel an Heizmaterial Kurzunterricht erteilt werden.
1946 und 1947 bleibt die Brunnenfeldschule Auffanglager für Flüchtlinge. Alles, was nicht niet- und nagelfest war, wurde als Brennmaterial verheizt, sogar der Parkettboden einiger Klassenräume.
Auch der Winter 1946/1947 beschert wegen Mangel an Heizmaterial Kurzunterricht. Außerdem steigt die Schülerzahl beständig durch ostvertriebene Kinder. Fast 1500 Kinder besuchen die teilzerstörte Diesterwegschule.
Erst am 01.12.1947 kann die Brunnenfeldschule, die nun wieder Josefschule heißt, teilweise wieder für den Schulbetrieb genutzt werden.

1949

Im September 1949 sind endlich alle Klassenzimmer wieder hergestellt. Die Schülerzahl liegt bei rund 876.

1952

Der Schulhof wird im Herbst mit einer Asphaltdecke versehen. Haus Ahlen in Winterberg wird eingeweiht.


1953


1953 beginnt eine Bautätigkeit im Süden der Stadt, was zur Folge hat, dass einige Familien dorthin ziehen und ihre Kinder zur Ludgerischule schicken. Die Josefschule hat immerhin noch 773 Schüler. Allerdings herrscht nun auch enormer Lehrermangel. Im Frühjahr 1953 wird der Schulhof durch Raseneinsaat um einige Grünflächen erweitert. Schließlich erhält der Schulhof als Einfassung eine neue Klinkermauer.

1954

Am 25. März „Tag des Baumes“ wird während einer Feierstunde die Linde innerhalb der Mauerrundung auf dem Schulhof gepflanzt. Sie wird „Bakenecker-Linde“ getauft. Rektor Bakenecker wird am 10.04.1954 in den Ruhestand verabschiedet. Fräulein Gödde wird am selben Tag nach 35 Jahren an der Josefschule ebenfalls in den Ruhestand verabschiedet. Als Nachfolger für Rektor Bakenecker wird Rektor Franz Köning aus Oelde benannt.

Mit Wirkung vom 1.08.1954 wird der Schulaufsichtsbezirk Ahlen gebildet. Er umfasst die Stadt Ahlen, das Amt Ahlen, die Gemeinde Heessen, die Gemeinde Bockum-Hövel und das Amt Drensteinfurt.

1955

Am 11.September stirbt Bernhard Bakenecker (Rektor i. R.) plötzlich und unerwartet.

1956

Die Josefschule wird Stadtmeister im Fußball. Im ersten Entscheidungsspiel um die Stadtmeisterschaft trennten sich die Mannschaften der Josefschule und der Overbergschule trotz Verlängerung 2:2. Im erneuten Entscheidungsspiel gewinnt die Josefschule 6:1 gegen die Overbergschule. Dafür erhielt die Josefschule einen Pokal, den die Stadt Ahlen vor zwei Jahren gestiftet hatte. Erster Gewinner war damals die Ludgerischule. Der Pokal geht in den Besitz der Schule über, die dreimal hintereinander gewinnt.

1958

Die Toiletten werden umgebaut und zum Teil erneuert. Die Maßnahme kostete ca. 30 000 DM. Ein Teil der Spielwiese wird in einen Verkehrserziehungsplatz umgewandelt.

1959

Am 19. Februar erringen die Mädchen der Josefschule bei den Ahlener Schulschwimmwettkämpfen zum ersten Mal den Wanderpreis. Fräulein Meier nahm den Wanderpreis entgegen.

1964

Zum Ostertermin wird eine Kochküche fertiggestellt. Nach Ostern findet dort schon Kochunterricht statt.

1965

Am 6. Februar berichtet die Presse, dass 27 Schülerinnen und Schüler der Klasse 8a unter der Leitung ihres Lehrers Georg Deutschmann den Grundschein der DLRG erwerben konnten. Das wird als nachahmenswertes Beispiel hervorgehoben im Bestreben danach, dass alle Schülerinnen und Schüler, die aus der Schule entlassen werden, schwimmen können sollten.

1967

Rektor Köning tritt im Juli in den Ruhestand. Zu Beginn des Schuljahres 1968/1969 wird Frau Margot Meier kommissarisch mit der Wahrnehmung der Aufgaben eines Schulleiters beauftragt.

1968

Acht- und Neuntklässler nehmen im Januar am Ost- und Mitteldeutschen Schülerwettbewerb teil. Ihre Aufgabe ist es, bis zum 1. März Mosaik-Wappen von ost- und mitteldeutschen Städten oder Ländern zu basteln.

Mit dem Beginn des Schuljahres 1968/69 wurde durch das Gesetz zur Verordnung des Schulwesens in NRW die Josefschule in eine Städt. Kath. Grundschule VII umgebildet. Am 13.12.1968 hat der Rat der Stadt Ahlen durch Beschluss die Bezeichnung Barbaraschule, Städt. Kath. Grundschule festgelegt. Kinder, die die Barbaraschule besuchen, kommen aus der ehemaligen Josefschule und der ehemaligen Gottfriedschule, die in eine Hauptschule umgewandelt wurde. Im Gebäude der Paul-Gerhardt-Schule werden der Barbaraschule 4 Klassenräume zur Verfügung gestellt. Fünf Klassen sind im Gebäude der Barbaraschule untergebracht. Die Schulleitung der Barbaraschule befindet sich im Gebäude der Paul-Gerhardt-Schule.

1969

Die Barbaraschule wird durch den RP in Münster vom 19. Mai an zur Ausbildungsschule bestimmt.

1970

Die Barbaraschule erhält eine neue Heizung. Seit dem 3.2.1970 ist Frau Meier Schulleiterin.

1971

Die vier Klassenräume im Parterre werden in den Sommerferien renoviert. Der Verkehrserziehungsplatz wird betriebsfertig gemacht. Nach den Herbstferien besuchen die Grundschulen der Stadt Ahlen mit Dritt- und Viertklässlern den Platz. Auch die Fünftklässler der Hautschulen üben hier regelmäßig.
Seit dem 17.02.1971 ist Alfred Jahn Konrektor.

1972

In den Sommerferien werden die Klassenräume des oberen Stockwerks renoviert.

1973

Die Barbaraschule kämpft immer noch wie in den Jahren zuvor mit sehr vielen Fehlstunden und überfüllten Klassen. Seit dem 1.10.1973 unterrichtet Pastor Lenfers 2 Stunden Religion.

1974

Am 24. Januar überreicht Schulrätin Ahlers im Beisein von der Schulleiterin Frau Meier Herrn Konrektor Jahn die Urkunde zur Pensionierung.

1975

Das Schulverwaltungsamt ordnet an, dass zum 1.2.1975 zwei Klassenräume der Paul-Gerhardt-Schule zur Verfügung gestellt werden müssen. Dafür werden im Gebäude der Barbaraschule zwei Klassenräume eingerichtet. Hintergrund dieser Aktion: Die Schulpflegschaft der Paul-Gerhardt-Schule hatte sich an das Schulverwaltungsamt gewandt und auf die schlechte Raumsituation an der Paul-Gerhardt-Schule verwiesen. Da die Barbaraschule in absehbarer Zeit ganz in das Barbaraschulgebäude am Wetterweg umziehen sollte, wurde diese Maßnahme umgesetzt. Allerdings gab es vorab doch einige Unruhen seitens der Elternschaft der Barbaraschule. So wurden Schulpflegschafts- und auch Klassenpflegschaftsversammlungen abgehalten, denen auch die Schulrätin Ahlers beiwohnte.

Mit Beginn des Schuljahres 1975/76 zieht die Barbaraschule vollständig in das Gebäude er ehemaligen Josefschule um. Das Bezirksseminar räumt zum 1.7.1975 die Barbaraschule und zieht in den Hansahof. Um die Barbaraschule vollwertig als Schulgebäude nutzen zu können, sind einige bauliche Veränderungen und Erneuerungen notwendig, die durch eine Schulbesichtigung am 16.5.1975 festgestellt werden: Ausstattung aller Klassen mit Waschbecken, neue Fenster, neuer Innen- und Außenanstrich, Umbau der Verwaltungsräume, Beleuchtung, schalldämpfende Decken und Erneuerung des Schulhofs. Am 1. Juli 1975 wird Dieter Massin Konrektor an der Barbaraschule.

1976

Die Erneuerung der Beleuchtung in den Klassenräumen ist abgeschlossen. In den Osterferien wird eine neue Heizanlage eingebaut. Das alte Heizsystem reichte nicht mehr aus. Die Turnhalle war überwiegend mit 10 Grad unterkühlt. Im Oktober wird mit der Erneuerung der Fenster begonnen.

1977

Am 1. März werden zwei Klassenräume von zwei türkischen Klassen der Diesterwegschule bezogen. In den Osterferien wird um die Rasenanlagen ein Jägerzaun gesetzt. Im Mai werden zwei Lampen auf dem Zugangsweg vom Wetterweg zum Schulhof aufgestellt. Diese Beleuchtung wurde schon jahrelang von Lehrern und Eltern gewünscht. Für die dunkle Jahreszeit waren die Lampen dringend notwendig.

1978

Nach den Osterferien werden drei Klassenräume von drei türkischen Klassen der Diesterwegschule bezogen. Seit Juni 1978 sind alle Klassenräume mit Gardinen versehen.

1979

Sieben Klassenräume werden im Mai mit neuen Schränken und Regalen ausgestattet. Im Schuljahr 1979/80 sind zwei Klassenräume von zwei türkischen Klassen der Diesterwegschule belegt. Außerdem werden vier Klassenräume von der Friedrich-Ebert-Schule mit den 5. Jahrgängen und einer türkischen Klasse belegt. Der Grund dafür ist ein Umbau an der Friedrich-Ebert-Schule.

1980

Erneut wird eine Schallschluckdecke für die Turnhalle gefordert. Anträge dafür wurden bereits seit 1977 gestellt. Wegen einer Schulraumnot in Ahlen schlägt das Schulverwaltungsamt einen Tausch der Gebäude Barbaraschule und Diesterwegschule vor. Weder Eltern- noch Lehrerschaft sind mit so einem Tausch einverstanden. Die Barbaraschule liegt innerhalb ihres Schulbezirks fast mittig. Außerdem hatte man 1975 verfügt, dass die Barbaraschule den jetzigen Standort erhalten sollte, damit die beiden Gemeinschaftsschulen Paul-Gerhardt-Schule und Diesterwegschule nicht so dicht beieinander liegen. Die Diesterwegschule und die Barbaraschule sind ziemlich gleichgroß und geringere Umbaukosten würden an keiner der beiden Schulen entstehen. Die beiden Schulen haben in der Ahlener Neustadt bereits eine jahrzehntelange Tradition. Diese sollte beachtet werden genauso wie man die Tradition in der Stadtmitte und im Westen der Stadt beachtet.

Mit Beginn des Schuljahres 1980/81 muss die Barbaraschule der Diesterwegschule folgende Räume zur Verfügung stellen: den Schreibmaschinenraum der VHS im Erdgeschoss, im Obergeschoss die Räume 11, 12, 13, 14 und 15. Die Aula darf die Barbaraschule weiterhin behalten. Der Barbaraschule bleiben neben der Aula noch acht Klassenräume, zwei Mehrzweckräume, ein Lehrerzimmer und die Verwaltungsräume.

Am 5.9.1980 beginnen die ersten Arbeiten am Bau des Jugendheimes-Ost.

1981

Mit Schuljahresbeginn 1981/82 richtet die Barbaraschule zwei erste Jahrgangsklassen mit türkischen Kindern ein. Insgesamt werden 663 Erstklässler an allen Ahlener Grundschulen eingeschult. Von diesen Erstklässlern sind 211 Ausländerkinder, die überwiegend türkische Kinder sind. Schwerpunktmäßig gehen die türkischen Kinder zur Diesterwegschule. Dass der Ausländeranteil der Schulanfänger ein Drittel beträgt, wird öffentlich stark diskutiert. Am 30.10.1981 feiert Rektorin Meier ihr 40-jähriges Dienstjubiläum.

1982

Am 2. März findet eine Übung für Feueralarm statt. Die Schule wird dabei in 3 min 32 sec geräumt.

1983

Das Jugendheim Ost ist vollendet. Nun stehen den Barbaraschulkindern nur noch der Schulhof und die Wiese rechts vom Zugang zum Schulhof als Pausenaufenthaltsorte zur Verfügung. In den Sommerferien wurde die Mauer um den Schulhof ausgebessert. Auf der Spielwiese wurden zwei große Ballfanglattenzäune aufgestellt.

1984

Die Arbeiten für den Geräteraum in der Turnhalle sind abgeschlossen. Im Januar werden die Turnhalle und der Spielplatz besichtigt. Es werden die Renovierung der Umkleideräume der Turnhalle und auch ein Tor zwischen Spielplatz und Schulhof beschlossen.

1985

Die Schule erhält eine neue Heizung. Klassenraum 2 muss im Dezember neu gestrichen werden wegen eines Brandschadens.

1986

Rektorin Meier wird am 31. Juli in den Ruhestand versetzt.


Wird fortgesetzt ….


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